Sankt Michael’s Mount – der kleine Bruder #11

Eine Insel, die nicht weit von der Küste entfernt ist. Ein Hügel, ein Kloster, ein Weg, den man bei Ebbe auch zu Fuß benutzen kann.
Über Jahrhunderte hat eine Gemeinschaft dort eine Klosteranlage mit Hafen und kleinem Städtchen gebaut und einen
wunderbaren Garten angelegt.
Wir sind nicht etwa in der Normandie, am Kloster Mont-Saint-Michel.
In Cornwall hatten die gleichen Brüder ein Pendant geplant und nicht ganz so gewaltig wie in Frankreich, auch verwirklicht!
Und Sankt Michael’s Mount ist nicht nur ein Abbild, es ist schöner und größer (da weniger bebaut) und bietet einen traumhaften Garten im südlichen Teil der Insel.
Der Besuch muss gut geplant sein, Tickets solltet ihr unbedingt vorher buchen und nicht vergessen, dass man fast immer auch den Bootstransfer buchen muss. Hin- oder zurück geht es vielleicht zu Fuß, aber zweimal schafft man das nicht, wenn man alles in der Abtei und drumherum gesehen haben will.

Cornwall
Sankt Michael’s Mount

Frankreich
der große Bruder: Mont-Saint-Michel

Stellplatz-Tipp

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Mehr Informationen

Schon in Sichtweite der Insel finden wir einen privaten Stellplatz. Der ist nicht immer geöffnet, am besten vorab anrufen: +447810135720.
Der nette Herr öffnet meist zu Haupturlaubszeiten und an langen Wochenenden seine Wiesen. Ein DixieKlo zur Entsorgung, Wasser, Müllcontainer – mehr gibt es nicht. Wir zahlen 20 Pfund und haben eine große Wiese (Achtung: teilweise sehr schräg) für uns. Am oberen, hinteren Teil und im linken Abschnitt gibt es auch recht ebene Plätze.

Unbedingt frühzeitig Eintrittskarten buchen

Wir kommen planlos in Marazion an und erfahren erst vor Ort, dass die nächsten Tage der Besuch der Insel nicht möglich ist: alles ausgebucht. 
Daher buchen wir für den nächstmöglichen Tag einen der wenigen Slots inklusive Bootstransfer. Man kann zwar bei Ebbe zu Fuß zur Insel laufen, aber da man sich beim Besuch der Insel nach den Gezeiten richten muss und wir am Ende 10 Stunden dort waren, brauchten wir eh zwei Bootstransfers.

Als Mitglieder des National Trusts sparen wir jeweils die 30 Pfund Eintritt und brauchen nur das Boot bezahlen ( 2.80 Pfund p.P.) – Member des National Trusts zu sein lohnt sich zusehends! Daher unsere Empfehlung: Member werden!

Buchen: Am besten auf der offiziellen Seite:
https://www.stmichaelsmount.co.uk/plan-your-visit/ticket-prices

Die Anfänge

Die Insel hat eine lange Geschichte, die bis in die prähistorische Zeit zurückreicht, aber ihre Berühmtheit verdankt sie vor allem der mittelalterlichen Benediktinerabtei und dem Schloss, das auf ihrem Gipfel thront. Im Jahr 495 n. Chr. soll St. Keyne hier eine Kapelle errichtet haben, aber die eigentliche monastische Siedlung entstand im 8. Jahrhundert, als sich eine kleine Gemeinschaft von Mönchen aus Mont-Saint-Michel in der Normandie hier niederließ.

Im Laufe der Jahre wechselten die Besitzer der Insel und sie wurde zu verschiedenen Zeiten von Klöstern und Königen kontrolliert. Im 12. Jahrhundert wurde auf der Insel eine Abtei im normannischen Stil errichtet, die dem Erzengel Michael gewidmet war. Dies war der Ursprung des Namens „Sankt Michael’s Mount“. Die Abtei diente als Pilgerstätte und wurde im Laufe der Jahrhunderte weiter ausgebaut.

Während der Reformation im 16. Jahrhundert wurde die Abtei aufgrund der politischen und religiösen Unruhen aufgegeben, und im Jahr 1659 kaufte Sir John St. Aubyn die Insel. Die Familie St. Aubyn ist immer noch Eigentümer der Insel und des Schlosses.

Das heutige Schloss, das im 14. Jahrhundert hinzugefügt wurde, ist ein beeindruckendes Bauwerk, das auf dem Gipfel der Insel thront. Die Insel ist bei Ebbe über einen Damm erreichbar, der bei Flut jedoch überspült wird, wodurch sie zu einer echten Insel wird. Dieser natürliche Damm und die Gezeiten machten die Insel zu einem leicht zu verteidigenden Ort.

Sankt Michael’s Mount hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erlebt, darunter Belagerungen während des Bürgerkriegs im 17. Jahrhundert, aber es hat seine beeindruckende Präsenz und seinen historischen Charme bewahrt.

Legenden

Die Legende besagt, dass der Erzengel Michael im 8. Jahrhundert einem Mönch in einer Vision erschien und ihm befahl, eine Kapelle auf dem Felsen vor der Küste der Normandie zu bauen. Dies führte zur Gründung des Mont-Saint-Michel in Frankreich. Die Gemeinschaft der Mönche, die sich dort niederließen, verehrte den Erzengel Michael und der Berg wurde zu einem wichtigen Wallfahrtsort.

Die Ähnlichkeiten zwischen Mont-Saint-Michel und Sankt Michael’s Mount sind nicht zufällig. Im 11. Jahrhundert gelangte eine Gruppe von Mönchen von Mont-Saint-Michel nach Cornwall und gründete auf Sankt Michael’s Mount eine kleine monastische Siedlung. Das Kloster auf Sankt Michael’s Mount wurde ebenfalls dem Erzengel Michael gewidmet, und die Architektur der Abtei auf der Insel wurde vom französischen Vorbild inspiriert.

Besuchen

Zwei Stunden braucht ihr für den Besuch.
Aber gesehen habt ihr dann nur einen Bruchteil und habt euch sicher nicht in die Zeiten zurückversetzen können, als hier Mönche lebten oder die Garnison besetzt war.
Ihr habt nur kurz den wirklich unglaublichen Garten sehen können, das Herz nicht gesehen und auch nicht den Afternoon Tea genossen.


Also rechnet lieber mit 6 Stunden oder auch 12. 
Genießt die Zeit, den Ort, den Augenblick!

Ankommen

Wir starten am Strand, reihen uns bei den Wartenden ein, werden nach Tickets gefragt und dürfen schon an denen vorbei gehen, die vielleicht keine Tickets oder zu einem späteren Zeitpunkt Tickets gekauft haben.
Die kleinen Boote warten schon auf uns und in wenige Minuten sind wir im Hafen 

Bevor wir das Schloss besuchen, wenden wir uns linkerhand am Friedhof vorbei in Richtung des Gartens. Eine große Wiese empfängt uns, hier kann man ausruhen, spielen, Picknick machen, was die Briten auch gerne tun.

An einem Kontrollpunkt werden erneut die Eintrittskarten für den Garten geprüft und erst wissen wir gar nicht, wo der Garten sein soll, denn wir sind schon am Ende der Insel angekommen und das Schloss liegt unmittelbar vor uns – nur sehr hoch droben.

Nach wenigen Metern verstehen wir: 
Der Garten ist steil, extrem steil in den Hang gebaut.

Aber absolut sehenswert.
Und auch hier finden sich etliche Plätze, auf denen man ruhen kann, die Touristen an sich vorbei ziehen lassen und einfach in die Ferne blicken kann und genießen.

Und wer Freude an Blumen und Pflanzen hat, der wird hier ganz sicher länger bleiben wollen.

Auf dem Weg zum Schloss kommen wir am Herz des Riesen vorbei.
Dort soll man sich drauf stellen und die Hand oder das Ohr an den nächsten Felsen halten, dann könne man den Herzschlag hören. Haben wir natürlich gemacht!

Audioguide?

Der Audioguide ist unerlässlich und mit ihm erhalten wir wertvolle Informationen, die die Geschichte lebendig werden lassen, aber auch einige fixe Ideen gerade rücken.
So war das Schloss nicht lange das Reich der Mönche und eine Zeit lang auch vom Militär besetzt.
Die Innenräume sind eingerichtet und von der Terrasse hat man einen herrlichen Blick übers Meer und das Land.

Teatime

Am Hafen wartet noch eine Überraschung auf uns: wir haben Cream Tea gebucht.
Das Café ist meist überfüllt und ihr solltet einen Termin vorab buchen, wir waren spät und konnten kurzfristig reservieren. Und dann lassen wir uns in die Besonderheiten eines Cream Teas einweisen. Die nette Dame erläutert uns die Unterschiede zum Devon Cream Tea: Erst die Marmelade oder nicht – wichtig ist,  dass als Cornish cream tea eine kleine Mahlzeit bezeichnet wird, die aus Tee (meist mit Milch), SconesClotted cream und Konfitüre besteht.
Gehaltvoll und extrem lecker, die Clotted cream ist fest und einfach himmlich. Die Erdbeermarmelade dazu göttlich.

Der Spaß kostet rund 20 Pfund, aber zusammen mit dem besonderen Ambiente ist es das einfach wert.

So endet unser wunderbarer Tag am Sankt Michaels Mount und wir genießen den Abend auf unserer Farmwiese mit dem Blick auf die Insel.
Als es dunkel wird, sitzen wir noch lange draußen und träumen von vergangenen Zeiten.

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