Stonehenge – Salisbury Cathedrale – Cornwall #21

Stonehenge kennt wohl jeder.
Doch muss man auch dort gewesen sein?
Man kommt heutzutage nicht mehr an die Steine heran. Warum es uns trotzdem wichtig ist, dort gewesen zu sein.

Betreten verboten

Heutztage ist gut. Seit den 1970er Jahren ist das so, wir wussten das nicht, da ich den Eindruck habe, dass niemand das so beschreibt.
Im Grunde ist es auch gut so, dass niemand an die Steine heran darf, denn wenn tausende, ja Millionen von Menschen Hand an die Steine legen würden, gäbe es sie bald nicht mehr.
Jeder nimmt ein Steinchen mit, bis nichts mehr da ist. Alte Bilder zeigen das deutlich.
Daher ist es gut, dass es Absperrungen gibt und man in gebührendem Abstand um die alten Steine geführt wird.

Alte Steine

Es sind nur alte Steine.
So etwas findet sich überall.
Aber sie ziehen Nadja und mich magisch an.
Egal, ob es Steinsetzungen in Schweden sind, Steinkreise in Schottland, Menhire in Frankreich oder die Steinritzungen in Tanum, Schweden.
Vor zigtausend Jahren machen sich Menschen auf und bewegen gigantische Steine.
Nicht nur in Ägypten, in Südamerika, in der Südsee, China oder Afrika.

Auch in England! Und sie schaffen diese Steine, wie man heute weiß, aus etwa 300 km Entfernung hierher nach Wiltshire.
Warum? Das kann man nur erahnen.
Wie, darüber lässt sich trefflich streiten.
Wenn man bedenkt, dass sie nur ihre Muskelkraft und Hebel hatten und dann die Größe der Blöcke sieht, kann man nur ehrfurchtsvoll staunen. 

Was mich aber viel mehr ins Grübeln bringt: wie viele Menschen haben in der Region damals gelebt und wie viele arbeiteten an diesem Projekt?
Die müssen dann ja von der Gemeinschaft unterstützt und ernährt werden.
Wie sah der Alltag aus.
Gab es Wechselschichten oder hat man nur im Winter, wenn man nicht auf dem Feld arbeiten musste, die Zeit genutzt, um die Steine ein paar Kilometer weit zu bewegen und dann im nächsten Winter weiter zu machen?

Und als die ersten Steinkreise fertig waren: wie viele Menschen kamen hier zusammen?
Tausend? Dazu ist die Anlage zu groß. Fünftausend oder Fünfzigtausend?

Heute wissen wir, dass die Anlage sich über Jahrhunderte verändert hat und auch, dass es noch viel ältere Anlagen gab, auch in Deutschland, die aber aus Holz.

Die Steine im Fernsehen zu sehen, ist eine Sache, die Geschichte dazu erzählt zu bekommen, mit jedem Jahr neue Erkenntnisse und Theorien zu hören. Ob Terra X oder Geo.
Eine andere ist es dann, wirklich vor Ort zu sein und die Größe dieser Anlage mit eigenen Augen zu sehen.
Uns war klar, dass wir einmal im Leben dort gewesen sein müssen, aber jetzt wissen wir, dass es (uns) wichtig ist, dort gewesen zu sein.
Als hätten wir nun irgendwie eine Verbindung zu den Menschen in der Vergangenheit.
Die Baumeister und Architekten, die einfachen Arbeiter, die Steinhauer und Lastenzieher.

Und heutzutage stehen wir hier, die ihre Arbeit vor Ort bewundern.
Und hoffentlich gibt es noch in hunderten von Jahren Menschen, die es sich auch anschauen können. 
Daher ist der Erhalt der Anlage so wichtig!

Eintritt

Stonehenge gehört zum English Heritage.
Der Eintritt für Mitglieder ist dementsprechend frei.
Wieder ein Grund, warum man Mitglied werden sollte, ansonsten kostet der Eintritt 2023 für Erwachsene
23 Pfund. 
Für Wohnmobile gibt es auf dem Busparkplatz ausreichend Parkmöglichkeiten

Es gibt besondere Events zu Sonnenaufgang, Untergang, Sommersonnenwende usw. zu denen man dann sogar unter Führung nah an die Steine und in den Steinkreis darf. Diese Events muss man meist lange im Voraus buchen.
Termine findet ihr hier. English Heritage

Audioguide

Ganz ausdrücklich empfehlen wir euch den hervorragenden Audioguide und dann wirklich alle Punkte ansteuern und anhören – es lohnt sich!

Man kann mit dem Bus vom Besucherzentrum zur Anlage fahren. Anschließend zu Fuß zurück oder wieder per Bus. Je nach Andrang lohnt es sich auch, zweimal zu laufen. Wir hatten Glück, es war wenig los – so fuhren wir hin und zurück.

Tunnel

Ganz in der Nähe der Anlage führt eine Hauptstraße mit immensem Verkehr vorbei.
Das stört die ganze Atmosphäre und der Dreck tut auch den Steinen nicht gut.
Daher kamen kluge Köpfe auf die Idee, einen Tunnel zu bauen und den Verkehr unterirdisch und auf diese Weise außer Sicht- und Hörweite zu bringen.
Die Idee ist gut, holte aber schnell Kritiker auf den Plan, die nun um das UNESCO-Welterbe Label fürchten.
Andere wollen den Steinkreis wenigstens im Vorbeifahren sehen können – ohne etwas bezahlen zu müssen.

Für uns als Besucher wäre es schön, wenn die Straße nicht zu hören oder zu sehen wäre.
Ich kann nicht sagen, ob ein Tunnel besser wäre, aber der Schutz Stonehenge sollte über allem stehen!

Grenzwertig die Wohnmobilisten direkt an Stonehenge

Die Anlage von Stonehenge  gehört zum English Heritage, das Gelände drumherum jedoch dem National Trust.
Wir haben keine Ahnung, ob es deswegen Zwistigkeiten gibt, aber es könnte der Grund sein, warum ein kleiner Weg vor dem Steinkreis befahren werden kann. Und dort stauten sich an unserem Besuchstag viele Wohnmobile. Wir wissen weder, ob das erlaubt oder geduldet ist, nur ein Event oder ein häufiges Problem. Auf jeden Fall kommt man von diesem Parkstreifen / Feldweg aus nicht auf das Gelände des Steinkreises. Und so stehen hinter dem Zaun einige und schauen sich den Kreis aus der Ferne an. Uns irritiert das, kommen wir uns doch vor wie im Zoo.
Abends und Nachts soll es dort sehr laut zugehen und der Anblick der Wohnmobile und der dortigen Müllberge wirft kein gutes Licht auf uns Wohnmobilfahrer.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Campingplatz

Wir kommen auf dem Stonehenge Campsite unter und stehen gerne auf der großen Wiese. Im nu sind wir mit  anderen Campern im Gespräch. Hier ist man eine große Familie.
Der Platz bietet Ver- und Entsorgung und auch Hütten 
und luxuriöse Jurten werden angeboten.
Alles, wie überall in England, großflächig und die Landstraße ist weit genug entfernt, um in der Nacht nicht zu stören.
Der Preis lag um die 20 Pfund pro Nacht.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Salisbury Kathedrale und die Magna Charta

Solltet ihr das Buch „Sarum“ von Edward Rutherfurd nicht kennen, solltet ihr das schnell ändern.
Rutherfurd erzählt die Geschichte von Salisbury von 7500 v. Chr. bis in die Neuzeit und das so lebendig und spannend, dass ich schon immer einmal nach Salisbury fahren wollte.
Leider scheint es das Buch nur noch im Antiquariat zu geben – oder in Englisch, denn dort ist es immer noch ein Bestseller

Rutherfurd erzählt dabei in fünf Familiengeschichten aus den unterschiedlichen Epochen die Geschichte der Stadt.
Den Bau von Stonehenge, die Eroberung Britanniens durch die Römer und vor allem die Errichtung der berühmten Kathedrale. Und genau die schauen wir uns heute an.
Und noch wichtiger: Wir sehen mit eigenen Augen die berühmte Magna Charta

Eintrittskarte online kaufen

Die Kathedrale gehört weder zum English Heritage, noch zum National Trust. Also müssen wir diesmal Eintrittskarten kaufen. Und das macht ihr am besten direkt vor der Tür stehend online!
Das spart euch immerhin 2 Pfund pro Person! Link: Eintrittskarten

Inmitten eines großzügigen Parks erhebt sich majestätisch die Salisbury Cathedral, ein strahlendes Beispiel englischer Gotik. Mit ihrer spitz zulaufenden Turmspitze, die hoch in den Himmel ragt, und ihren klaren Linien, die Eleganz und Erhabenheit ausstrahlen, fasziniert sie nicht nur uns, sondern Besucher aus aller Welt. Der Hauptturm der Kathedrale erreicht eine Höhe von etwa 123 Metern und beherbergt eine der ältesten noch funktionierenden Glocken Englands, genannt „Great Peter“.
Der Hingucker schlechthin ist das in der Mitte des Langhauses befindliche Taufbecken mit stetig fließendem Wasser. Es wurde im Jahr 2008 vom Designer William Pye anlässlich des 750. Jahrestages der Fertigstellung der Kathedrale geschaffen. In diesem Becken spiegelt sich die gesamte Kathedrale. So entsteht ein völlig neuer Eindruck einer solch gewaltigen Kirche.

Magna Charta

Doch diese Kathedrale birgt nicht nur architektonische Pracht, sondern auch bedeutende historische Schätze. In einem eigens dafür errichteten Tresor wird eine der vier überlebenden Kopien der Magna Carta aufbewahrt, jenes bahnbrechenden Dokuments, das die Grundlagen moderner Demokratie legte und 1215 von König Johann Ohneland unterzeichnet wurde.

Im kleinen, weißen Raum, steht lichtgeschützt die Magna Charta!

Fotografieren dürfen wir diese Kostbarkeit nicht. Allein sie gesehen zu haben, macht uns sprachlos.
1215 – 2023 – ein Wunder, dass es sie noch heute gibt. In all den Irren und Wirren der Zeiten hat dieses Papier überdauert.
Zwar hatte der König die Magna Charta schnell widerrufen, doch der Gedanke war in der Welt.
Nicht einer allein, sondern der König und der Adel zusammen haben das Sagen. Freie Männer, später auch Unfreie und noch viel später auch Frauen haben Rechte!
Es hat lange gedauert, aber wer auch immer den Mut für den ersten Pinselstrich hatte, wir können ihm noch heute dankbar sein! Und gerade in der heutigen Zeit sollten wir uns darauf besinnen, wie lange die Menschen unfrei waren und mit allen uns möglichen Mitteln die Demokratie verteidigen! 

Die Magna Carta, was übersetzt „Große Urkunde“ bedeutet, ist eines der bedeutendsten Dokumente in der Geschichte Englands und ein Meilenstein in der Entwicklung der modernen Demokratie. Sie wurde am 15. Juni 1215 von König Johann Ohneland unter dem Druck einer Gruppe rebellischer Barone in Runnymede, einem Ort in der Nähe von Windsor, unterzeichnet.

Die Magna Carta war eine Reaktion auf die tyrannische Herrschaft von König Johann, der seine Macht missbrauchte und Steuern willkürlich erhöhte, ohne die Zustimmung der Barone. Die Barone forderten Schutz vor ungerechtfertigter Inhaftierung, fairen Gerichtsverfahren und Beschränkungen der königlichen Befugnisse. Die Magna Carta war das Ergebnis ihrer Bemühungen, eine Charta der Freiheiten und Rechte zu etablieren, die sowohl den König als auch seine Untertanen binden sollte.

 

Natürlich hat die Magna Carta nicht sofort alle ihre Ziele erreicht und wurde in den Jahren nach ihrer Unterzeichnung mehrmals überarbeitet, so ist sie zu einem Symbol für die Ideale der Freiheit und des Rechts geworden. Sie wurde oft als Vorläuferin moderner Verfassungen und Menschenrechtsdokumente betrachtet und hatte einen enormen Einfluss auf die Entwicklung der politischen Institutionen und des Rechtssystems nicht nur in England, sondern auch weltweit. Heute wird die Magna Carta oft als ein bedeutendes Symbol für die Einschränkung der Macht und den Schutz individueller Freiheiten betrachtet.

Obwohl die ursprüngliche Magna Carta in den folgenden Jahren mehrmals überarbeitet wurde, legte sie den Grundstein für grundlegende Prinzipien des Rechtsstaats und der individuellen Freiheiten. Dazu gehören das Recht auf ein faires Gerichtsverfahren, die Unschuldsvermutung, die Beschränkung der königlichen Macht durch die Rechtsstaatlichkeit sowie die Idee, dass auch der Monarch dem Gesetz unterworfen ist.

 

Leckereien - Fudge

Noch eine Geschichte will erzählt werden.
Schon auf dem Hinweg saugten wir den Duft nach Karamell auf.
Eine kräftige Frau walkte den braunen, puren Genuss direkt in ihrem Schaufenster vor unseren Augen.
Aber wir blieben standhaft – zumindest bis zum Rückweg

Dann gab es kein Halten mehr. 
Wir mussten einfach in den feinen Laden und erfuhren, wie aufwändig die Herstellung ist.

Fudge – noch heute, beim Erzählen dieser kurzen Episode, läuft mir wieder das Wasser im Mund zusammen.
Noch dazu gibt es die unterschiedlichsten Varianten, fest, weich, tausend Geschmacksrichtungen.
EINFACH NUR LECKER! – Das sollte ihr unbedingt testen! Und wenn ihr schon dabei seid, bringt uns eine Packung mit 😍

Trips in DigiCamper

Folgt unserem Trip in DigiCamper Trips:
Dort könnt ihr den Trip übernehmen, oder einen eigenen Trip daraus machen.
In Maps übertragen und euch direkt navigieren lassen.

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

*Die hier verwendeten Links sind Provisions-Links, auch Affiliate-Links genannt. Wenn Sie auf einen solchen Link klicken und auf der Zielseite etwas kaufen, bekommen wir vom betreffenden Anbieter oder Online-Shop i.d.R. eine Vermittlerprovision. Es entstehen für Sie keine Nachteile beim Kauf oder Preis.

Share:

Facebook
Twitter
Pinterest
LinkedIn

Eine Antwort

  1. Das war bestimmt eine schöne interessante Reise. Wenn man diese Orte im Original sieht und nicht nur im TV.
    Schöne Grüße aus Ulm Heiner

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

LogoWomo-rund-MITTE300
Abonnenten
29918

Immer informiert sein!

Jetzt Womo.blog abonnieren:

Dabei sein: