Warum wollten wir nochmal zum Bodmin Moor.
Natürlich wegen Daphne du Maurier und dem Jamaika Inn. Und dann natürlich wegen Excalibur und dem See Dozmary Pool.
Der Nebelschwaden und der düsteren Stimmung wegen.
Piraten und Schmugglern, die sich hier herumtrieben, dem fürchterlichen Gefängnis in Bodmin und dem berüchtigten Jan Tregeagle.
Doch natürlich kommt es ganz anders
Kein Nebel, keine düstere Stimmung.
Die Sonne brennt heiß vom Himmel, wie sie es schon die letzten vier Wochen getan hat.
Die ganze schöne düstere Stimmung fehlt uns völlig und wir können gar nichts geheimnisvolles im Bodmin Moor entdecken. Oder vielleicht doch?
Wir starten im berühmten Jamaika Inn
Jamaika Inn
Die Zeit des Schmuggels war eine dunkle Periode in der Geschichte des Jamaica Inn. Es wird gesagt, dass das Gasthaus oft von Banden und Kriminellen frequentiert wurde, die die umliegenden Straßen und Pfade nutzten, um ihre illegalen Aktivitäten zu verbergen. Die Legenden und abenteuerlichen Geschichten über diese Zeit haben das Jamaica Inn zu einem faszinierenden Ort gemacht, der bis heute Besucher anzieht.
Eines der bekanntesten Werke, das die düstere Atmosphäre des Jamaica Inn einfängt, ist der Roman „Jamaica Inn“ von Daphne du Maurier, veröffentlicht im Jahr 1936. Die Geschichte folgt der jungen Mary Yellan, die zu ihrer Tante Patience in das Gasthaus zieht und sich in ein Netz aus Intrigen, Geheimnissen und Gefahren verstrickt.
Heute ist das Jamaica Inn ein beliebtes Touristenziel. Das Gasthaus selbst dient immer noch als Hotel und Pub und bietet uns die Möglichkeit, einen Einblick in die Vergangenheit des Bodmin Moores zu bekommen und die Atmosphäre zu erleben, die Schmuggler und Reisende vor Jahrhunderten erlebt haben.
An den Wänden hängen alte Plakate und Bilder, die von Schiffswracks und Versteigerungen, Hinrichtungen und Verbrechern erzählen.
Und lecker Essen und Trinken kann man hier auch. Nur der Nippesladen mit den übertriebenen Touristen Mitbringseln ist dann etwas zu viel
Excalibur
Ein netter Anwohner weist uns den Weg zu einem schönen Rundwanderweg. Eine Stunde, so sagt er, würden wir brauchen.
Also ziehen wir in Richtung Süden auf dem Weg zum Dozmary Pool.
Der Dozmary Pool, ein abgelegener See im Herzen des Bodmin Moores, birgt eine faszinierende Legende, die eng mit der Sage von König Arthus und seinem legendären Schwert Excalibur verbunden ist.
Die Geschichte besagt, dass nach der berühmten Schlacht von Camlann, in der König Arthus schwer verwundet wurde, er Excalibur zurückgeben ließ. Eine Hand tauchte aus den tiefen Gewässern des Dozmary Pools auf, um das Schwert zu ergreifen und es für immer zu bewahren. Es heißt, dass der See seitdem als der Ort gilt, an dem Excalibur ruht und darauf wartet, dass der rechtmäßige König zurückkehrt, um es erneut zu beanspruchen.
Die Legende fügt dem Dozmary Pool eine Aura der Mystik hinzu.
Einige behaupten, dass der See von mystischen Wassern bewacht wird, und Geschichten von einer Hand, die aus dem Wasser auftaucht, um Excalibur zu halten, haben die Fantasie der Menschen über Jahrhunderte hinweg beflügelt.
Im strahlenden Sonnenschein mag das realitätsfern wirken, wenn aber Nebel über den See ziehen, sieht das ganz anders aus.
Wir werden von der ruhigen und abgeschiedenen Schönheit angezogen, während wir uns gleichzeitig von der Vorstellung faszinieren lassen, dass unter der glitzernden Oberfläche des Sees das legendäre Schwert des Königs Arthus darauf wartet, von einem würdigen Nachfolger beansprucht zu werden.
Lange sitzen wir am Rand und lassen die Gedanken schweifen.
Nach der berühmten Schlacht von Camlann, in der König Artus schwer verwundet wurde, soll er seinem Vertrauten Sir Bedivere den Auftrag gegeben haben, Excalibur, sein legendäres Schwert, in den nahe gelegenen See zu werfen, damit es für immer außer Reichweite sei. Sir Bedivere, widerstrebend dem Wunsch des Königs folgend, warf das Schwert jedoch nicht in den ersten See, den er erreichte. Er warf es stattdessen in den zweiten See, den Dozmary Pool auf dem Bodmin Moor.
Es wird gesagt, dass ,als Sir Bedivere das Schwert in den See warf, eine Hand aus den tiefen Gewässern auftauchte, um Excalibur zu ergreifen. Diese Hand war die Hand der Lady des Sees, die das Schwert behüten sollte, bis der rechtmäßige König zurückkehrt, um es wieder zu beanspruchen.
Seitdem gilt der Dozmary Pool als der Ort, an dem Excalibur ruht und natürlich habe ich gehofft, dass die Hand mit dem Schwert aus dem See aufsteigt und es mir übergibt.
Nach einer Stunde des Wartens habe auch ich es kapiert: Ich bin nicht der Richtige.
Die Wanderung ist wirklich nett, aber auch viel weiter, als uns der nette Herr am Anfang sagte.
Und da es windstill ist, wird es richtig heiß.
Eine Anwohnerin, die wir darauf ansprechen, lacht herzhaft.
„Normalerweise ist hier immer Wind“, sagt sie „So stark, dass wir den Wäscheständer anbinden müssen. Beim letzten Sturm hat es ihn bis zur Autobahn getragen.
Wind? Hier gibt es Wind?
Ja, die hohen Hecken sagen uns, dass es hier ganz anders sein kann.
Ausflugstipp: Camel Trail
Bodmin wird in vielen Romanen erwähnt. Nicht nur bei Daphne du Maurier, auch in „Polldark“ von Winston Graham wird die kleine Stadt, häufiger das berüchtigte Bodmin Jail erwähnt.
Nadja entdeckt einen Fahrradweg vom Meer kommend bis nach Bodmin. Und da wir in Wadebridge einen Parkplatz gefunden haben, fahren wir dem River Camel entlang, auf einer alten Eisenbahntrasse nach Bodmin.
Die Strecke führt von Padstow im Norden bis nach Wenfordbridge und Bodmin.
Ursprünglich war der Camel Trail eine Eisenbahnstrecke, die im 19. Jahrhundert gebaut wurde, um Güter und Passagiere zwischen den Hafenstädten Padstow und Bodmin zu transportieren. Nachdem die Eisenbahnlinie außer Betrieb genommen wurde, wurde die Strecke in einen Rad- und Wanderweg umgewandelt und ist heute eine der beliebtesten Freizeitattraktionen in Cornwall.
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Mehr InformationenEin wenig enttäuschend war Bodmin dann doch, das Bodmin Jail ist heute ein Hotel, es gibt ein Touristen Museum zum Gefängnis, das uns aber nicht gereizt hat.
Wirklich schön hingegen ist der Fahrradweg (Achtung, es geht stetig bergauf (!) und ein Ausflugslokal, dass wir unterwegs entdeckten. Das alleine ist schon diesen Trail wert!
Das Bodmin Jail ist ein historisches Gefängnis in Cornwall, England, das eine lange und düstere Geschichte hat. Es wurde 1779 erbaut und diente über ein Jahrhundert lang als Gefängnis für Verbrecher aus der Region. Das Gefängnis wurde im viktorianischen Zeitalter erweitert und umgebaut, wodurch es zu einem der größten Gefängnisse Englands wurde.
Während seiner Zeit als Gefängnis waren die Bedingungen im Bodmin Jail äußerst rau und unmenschlich. Die Insassen wurden in beengten Zellen untergebracht, und viele von ihnen wurden grausamen Strafen und Zwangsarbeit unterworfen. Todesfälle waren an der Tagesordnung.
Roadtrip Cornwall
Inhaltsverzeichnis
FAQ – Was ihr über Cornwall wissen müsst
Teil 01: Anreise Dover, Ankommen in Rye
Teil 02: Seven Sisters
Teil 03: Durdle Door
Teil 04: Exeter, Der Giant und ein Schloss
Teil 05: Dartmoor – Urlaubstraum
Teil 06: Whitecomb-in-the-Moor – Wandern und Biken und ein Grab
Teil 07: Lanhydrock Castle
Teil 08: Eden Projekt
Teil 09: Lost Garden of Heligan
Teil 10: Lizard Point – weiße Strände und Piratendörfer
Teil 11: Mont-Saint-Michel’s Bruder
Teil 12: Lands End meiden, besser Cape Cornwall wählen
Teil 13: Im Herzen Cornwalls
Teil 14: Minack Theatre: Kultur mit Blick aufs Meer genießen
Teil 15: Mousehole & St. Agnus & St. Ives
Teil 16: Die Ritter von Pendennis Castle
Teil 17: St. Agnes und die Wheal Coates
Teil 18: Trerice – Bedruthan Steps
Teil 19: Tintagel: Zu Besuch bei König Artus
Teil 20: Bodmin Moor
Teil 21: Stonehenge – Salisbury Cathedrale
Teil 22: Ein Schloss, wie aus dem Bilderbuch – Arundel Castle
Trips in DigiCamper
Folgt unserem Trip in DigiCamper Trips:
Dort könnt ihr den Trip übernehmen, oder einen eigenen Trip daraus machen.
In Maps übertragen und euch direkt navigieren lassen.

Jürgen Rode
schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.
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