Exeter, Der Giant und ein Schloß – Cornwall #4 –

Der Cornwall Trip dauert vier Wochen. Nun sind wir schon fast eine Woche unterwegs, aber immer noch nicht einmal in der Nähe der westlichsten Grafschaft Englands.

Wir kommen einfach nicht vorwärts.
Oh-mein-Gott, es gibt einfach viel zu viel zu sehen und an jeder Ecke kommt noch etwas neues dazu.
Aber wir müssen weiter, ansonsten heisst der Roadtrip am Ende nicht Cornwall-Roadtrip, sondern
Auf-dem-Weg-nach-Cornwall-Roadtrip

Streichliste

Große Küstenstädte bleiben ebenso auf der Strecke, wie Arundel Castle und einige Parks. Doch Arundel Castle besuchen wir am Ende der Reise erneut. Wer es in seine Planungen einbauen kann, sollte die je nach Wetter schon am Anfang tun. Zwar hat Arundel Castle nichts mit Cornwall zu tun, ist aber wunderschön. Aber dazu mehr ganz am Ende des Roadtrips.

Lulworth Castle

Gar nicht auf dem Plan hatten wir Lulworth Castle.
Das war eher der Not geschuldet. Wir hatten unsere Mitgliedskarten vom English Heritage nicht rechtzeitig vor Abreise erhalten und waren nun unsicher, ob das denn klappen würde, oder ob man an einer Sehenswürdigkeit uns vielleicht neue Ausweise ausstellen könnte.
So kam Nadja auf Lulworth Castle, das zudem noch wie ein Postkartenmotiv von der Internetseite strahlte.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Und natürlich ist es, wie immer. Kaum ist man vor Ort, ist das alles sehr spannend und die Geschichte wird lebendig.

Lulworth Castle ist so ein richtiger Kasten. Ein Ritterburg, wie ich sie mir als Kind immer vorgestellt habe.
Dabei ist sie gar nicht so alt und was viel schlimmer ist: Komplett ausgebrannt. 1920 brannte das komplette Schloss aus und nur Dank des Engagements von English Heritage kann man es in der heutigen Form bewundern.
Und so schaut man von unten, bis nach oben zum Dach – denn alle Zwischendecken sind verbrannt. Und das wiederum macht den Besuch so beeindruckend.
Dazu ein großer Park, ein nettes Caffé und nette Gastgeber. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt

Um es nicht zu vergessen: Wir haben uns viel zu viele Gedanken gemacht. Unsere eMail-Bestätigung reichte völlig.
Damit kamen wir auch später in alle English Heritage Sehenswürdigkeiten besuchen können.

Ich weiß schon, was der eine oder andere denkt: „Muss man da hin, wenn man doch nach Cornwall will?“
Der Einwurf ist berechtigt, aber da wir nun schon mal zwei Tage am Durdle Door waren und nicht weit zum Schloss fahren mussten, war die Entscheidung recht schnell getroffen und am Ende war es auch wirklich sehenswert.

Insofern: Ja, muss man hin!

Cerne Abbas Giant

Viel weiter und dementsprechend unsinniger war die Fahrt zum Giganten von Cerne.
Der liegt nun gar nicht auf unserer Strecke, aber sieht auf den Bilder einfach so interessant aus, dass ich unbedingt hin musste, mit eigenen Augen sehen, ist doch etwas anderes, wie Postkartenbilder zu kennen.

Aber aufgepasst, weder ist der Giant wirklich alt, noch bekannt, warum ihn jemand in die Wiese gekratzt hat. Noch dazu sieht man ihn nur von der Straße einigermaßen.
Der Clou ist für mich, dass derjenige viel Humor gehabt haben muss und ein unglaubliches räumliches Vorstellungsvermögen, denn der Hang, in dem Giant verewigt wurde, ist extrem steil. Die Proportionen vernünftig hinzubekommen also schwierig.
Vielleicht doch Außerirdische? Oder doch viiiiiel älter.
Die Kratzspuren sagen zumindest, dass er nur wenige 100 Jahre alt ist.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Und seid nicht so blöde und fahrt zum Google Point Cerne Abbas Giant – dort kommt ihr zu Wiese.
Die komplette Wiese ist eingezäunt und nur die Schafe haben Zugang und dürfen mit dem Giganten kuscheln.
Auch ganz nett, aber ihr seht dort vom Giganten nichts!

Mit viel Mühe findet man mal einen Punkt, an dem man die abgekratzte Fläche zu Gesicht bekommt.

Der richtige Aussichtspunkt

Sinnvoller ist es, direkt den Parkplatz Cerne Giant Viewpoint anzusteuern. Dort passt, wenn ihr Glück habt, auch ein Wohnmobil hin. Einfach abwarten, falls der Parkplatz voll ist, im Minutentakt kommen Autos an und fahren wenige Augenblicke später wieder. So haben wir den hintersten Platz erobert und in Ruhe unseren Kaffee auf unseren Stühlen mit Blick auf den Giant genossen.
Von hier kann man den Giganten dann zumindest so sehen:

Oder näher herangezoomt: So kann man zumindest schon die Details sehen.

Aber richtig gut zu sehen ist er immer noch aus der Luft.
Und dann entfaltet er seine ganz Pracht! Also die Keule!

Wir fahren weiter nach Exeter.
Die Kathedrale von Exceter wird in vielen mittelalterlichen Berichten gerühmt und in genauso vielen mittelalterlichen Romanen ist Exceter Kulisse und die Kathedrale ein Highlight.

 

Exeter Kathedrale

Wir übernachten mitten Exeter auf einem der vielen großen Parkplätze.
Ganz ruhig, obwohl nicht unweit der Bahnlinie und ganz nah an der Innenstadt.
So können wir schon am Abend einmal in die Stadt, das Nachtleben erleben, lecker Essen gehen (ja, das geht in England), nette Leute kennenlernen und einen Blick auf die Kathedrale werfen.

Die majestätische Kathedrale von Exeter erhebt sich wie ein erhabenes Juwel im Herzen dieser malerischen englischen Stadt, und ihre Pracht verzaubert jeden Besucher. Die gotische Meisterleistung, ein wahres Zeugnis für die architektonische Brillanz vergangener Epochen, erhebt sich stolz gegen den Himmel und überragt die umliegenden Gebäude mit ihrer eindrucksvollen Silhouette.

Im Inneren dieser ehrwürdigen Kathedrale offenbart sich ein faszinierendes Spiel von Licht und Schatten, das die Gläubigen und Besucher gleichermaßen in seinen Bann zieht. Doch es sind nicht nur die himmelwärts strebenden Säulen und filigranen Fenster, die die Kathedrale von Exeter so einzigartig machen. Es sind auch die wundersamen Schlussteine in ihrer Decke, die das Auge und die Fantasie verzaubern.

Einer dieser Schlussteine ist für uns von besonderem Interesse, denn er birgt die Abbildung einer bezaubernden Meerjungfrau. Die Mermaid, in Stein gemeißelt, verkörpert die Anziehungskraft der Mystik und des Unbekannten. Wir suchen und suchen, doch finden den berühmten Stein nicht. Die Kirche ist zum Teil eingerüstet und wir müssen ihn übersehen haben. Ein Guide hilft uns dann eine Stelle zu finden, um an den Baugerüsten vorbei die Jungfrau zu entdecken.

Auf der anderen Seite der Kirche, also weit entfernt von dieser faszinierenden Mermaid findet sich ein weiterer Schlussstein, dessen Bedeutung in der Geschichte Englands von immenser Wichtigkeit ist. Hier ist Cromwell verewigt, der eiserne General, dessen Wirken die Nation in eine Zeit des Umbruchs und der Revolution führte. 
Nur hat man ihm hierfür kein Denkmal gesetzt, denn abgebildet ist seine Hinrichtung.

Inmitten dieser vielen Schätze wird man sich erst spät einem anderem weiteren Wunderwerks bewusst- das längste Kirchenschiff Englands!
Ein schier endloser Gang in die Spiritualität, ein Weg zur Erlösung für die Gläubigen, und mit einer gigantisch langen Kuppel darüber!
Noch mehr finden wir: eine der ersten Darstellungen eines Elefanten (!) irgendwie mit Entenfüßen und dann gibt es noch die astronomische Uhr, ein Meisterwerk der Zeitmessung und des damaligen Wissens und daneben die Tür des Bischoffs, der extra für seine Katze ein Loch in die Tür hat schneiden lassen.

 

Es geht ins Moor

Wir verlassen die Stadt und freuen uns auf einige Tage in freier Natur.
Schon auf dem Weg ins nächste Ziel finden wir neue Freunde,
aber dazu mehr im nächsten Teil

Roadtrip Cornwall

Inhaltsverzeichnis

FAQ – Was ihr über Cornwall wissen müsst

Teil 01: Anreise Dover, Ankommen in Rye
Teil 02: Seven Sisters
Teil 03: Durdle Door 
Teil 04: Exeter, Der Giant und ein Schloss
Teil 05: Dartmoor – Urlaubstraum
Teil 06: Whitecomb-in-the-Moor – Wandern und Biken und ein Grab

Teil 07: Lanhydrock Castle
Teil 08: Eden Projekt
Teil 09: Lost Garden of Heligan
Teil 10: Lizard Point – weiße Strände und Piratendörfer
Teil 11: Lands End meiden, besser Cape Cornwall wählen
Teil 12: Mont-Saint-Michel’s Bruder
Teil 13: Minack Theatre: Kultur mit Blick aufs Meer genießen
Teil 14: Mousehole & St. Agnus & St. Ives
Teil 15:  Die Ritter von Pendeen Castle
Teil 16:  Traumland Wheal Costes
Teil 17: Trerice
Teil 18: Tintangel: Zu Besuch bei König Artus
Teil 19: Bodmin Moor
Teil 20: Stonehenge – Salisbury Cathedrale
Teil 21: Ein Schloss, wie aus dem Bilderbuch – Arundel Castle
Teil 22: Fazit und Tipps

Trip in DigiCamper

Folgt unserem Trip in DigiCamper Trips:
Dort könnt ihr den Trip übernehmen, oder einen eigenen Trip daraus machen.
In Maps übertragen und euch direkt navigieren lassen.

Share:

Facebook
Twitter
Pinterest
LinkedIn

4 Antworten

  1. Hallo Jürgen,
    super Bilder und Bericht. Wir wollen auch mal dort hin sowie Irland und Schottland. Gibt schon noch reichlich Sehenswürdigkeiten. Man muss gar nicht so weit weg.

    Einen herzlichen Gruß aus dem Bergischen Land-

    Jürgen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

LogoWomo-rund-MITTE300
29918
Abonnenten

Immer informiert sein!

Jetzt Womo.blog abonnieren:

Dabei sein: