Widecomb in the Moor – Cornwall #6

Weit mussten wir nicht fahren, um den schönsten Ort im Dartmoor zu finden.
Das kleine Städtchen liegt idylisch im Tal und wer von Süden kommt, wird zuerst die im Vergleich zum Dorf gewaltige Kirche entdecken.

Und direkt daneben, ein Parkplatz.
Nein, zwei. Denn nur wenige Meter weiter findet sich hinter einem roten Kiosk ein umzäuntes Wiesengelände.
Und das ist schon der erste Tipp von uns fürs Dartmoor:
Denn hier dürft ihr für 5 Pfund übernachten. Einfach in die Box am Eingang werfen oder tagsüber der alten Frau im Kiosk bezahlen. Dafür bekommt ihr dann auch noch kostenlose Infos und Empfehlungen, was gerade im Dorf los ist und was ihr euch ansehen sollt.

Und natürlich gibt es genügend, die das ausnutzen. Spät Abends kommen und morgens, bevor der Laden öffnet, wieder verschwunden sind. Hoffen wir mal, dass sie alle ihre 5 Pfund in die kleine Box gesteckt haben. 
Aber wir bezweifeln das.
Wir finden es traumhaft und stehen direkt am kleinen Bach und am Abend besuchen uns Kühe, die das Gras knapp halten. Das Wetter spielt mit und wir nehmen die eBikes. Denn die Hügel sind steil und die Strecken länger, als man denkt. Ohne eBikes hätten wir hier keine Chance!

Widecombe in the Moor ist ein wirkliches malerisches Dorf mitten im Dartmoor-Nationalpark.
Es ist bekannt für seine natürliche Schönheit und ein eigentlich beliebtes Touristenziel.
Doch wir sind fast alleine. Das Dorf liegt in einem Tal, umgeben von sanften Hügeln und seine Reetdachhäuser und seine sehenswerte mittelalterliche Kirche, die St. Pancras-Kirche, wird oft als die „Kathedrale des Moors“ bezeichnet.

Eine der bekanntesten Veranstaltungen in Verbindung mit Widecombe in the Moor ist die „Widecombe Fair“, die jährlich am zweiten Dienstag im September stattfindet. Dieser Jahrmarkt ist eine traditionelle Veranstaltung, die das ländliche Leben feiert und Ausstellungen von Nutztieren, lokale Produkte, Kunsthandwerk und verschiedene Formen der Unterhaltung bietet. Die Veranstaltung ist auch bekannt für das Volkslied „Widecombe Fair“, das humorvolle Ereignisse auf dem Jahrmarkt erzählt, insbesondere mit einem fiktiven Onkel Tom Cobley.

Der umliegende Dartmoor-Nationalpark bietet Möglichkeiten zum Wandern, Spazieren und Erkunden der natürlichen Schönheit der Moorlandschaft, Tors und Tierwelt. Besucher von Widecombe in the Moor können die idyllische Landschaft genießen, gemütliche Teestuben besuchen und mehr über die Geschichte und Kultur der Region erfahren.

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Der schönste Pub

Und der im berühmten Lied „Widecombe Fair“ genannte Pub ist der Old Inn mitten in Widecomb.
Und den zu besuchen, hat uns schon die nette Dame im roten Kiosk geraten.
Also kommen wir gegen Abend in das alte, ehrwürdige Gebäude und werden erst einmal in den neuen Gastraum gebracht – aber da wollen wir gar nicht bleiben, denn nebenan, im alten Teil, sieht es so viel uriger aus.
Und am Nachbartisch lernen wir ganz schnell Leute aus der Gegend kennen, die oft und gern an ihren freien Tagen im Dartmoor wandern und spazieren – sie erzählen und vom Leben im Moor, im Sommer, wie im Winter.
Echt spannend!
Und dann finden wir noch den Text des Liedes an einer Wand im Pub:

Tom Pearce, Tom Pearce, lend me your grey mare
All along, down along, out along lee

For I want to go back to Widdecombe fairWith Bill and Jan, Peter and Dan, Harry and Pete, on the moors we’ll meetAll along down along out along leeAll along down along out along lee

Und so wissen wir, und ihr jetzt auch, warum auf der alten Schindmähre die sieben Männer auf dem Schild des Pubs zu finden sind. Sie sind auf dem Weg zurück zum Widecombe Fair.
Hört sich ein wenig an, wie bei uns zuhause zur Kerb (Kirmes / Kirchweih) – so unterschiedlich scheinen die Denkweisen gar nicht zu sein. Gut zu wissen.

Wir verbringen eine ruhige Nacht auf dem Parkplatz am Bächlein, am Abend kamen noch die Kühe zu Besuch.
Und dann geht es für uns das erste Mal ins Moor.

Die Tour führt uns ca. 30 Kilometer durch das Moor. 
Es geht steil die Hügel hinauf. So steil, dass unsere eBikes an ihre Grenzen kommen.
Und ohne eBikes kämen wir niemals überhaupt auf die Gipfel.
Hier erwarten uns die Tor – also die steinernen Kuppen der Hügel, Felsen, die über das Land ragen, alt, uralt.
Und drumherum sieht man Pferde. Frei laufend. Manchmal in Gruppen, oft allein. 

Und zwischen vielen dieser Hügel gibt es wunderschöne Wanderwege, manchmal sieht der nächste Hügel wirklich nah aus, aber dann läuft man doch vom Hound Tor zum Haytor fast 2 Stunden, obwohl es nur 2 Meilen sein sollen.

Absonderliche Geschichten

Da gibt es diese Strecke, an der immer wieder Menschen das Gefühl haben, dass ihnen jemand ins Lenkrad greift oder sie eine Hand berührt.
Darüber regt sich hier keiner auf. Man ist den Toten einfach näher.

Und vielleicht ist das auch der Grund, warum man Kitty Jay auf ganz besondere Art beerdigt hat.
Gestorben ist sie im späten 18ten Jahrhundert.
Warum sie sich in einer Scheune erhängte, ist nicht klar, vielleicht war sie schwanger.
Aber eine Selbstmörderin könnte als Wiedergängerin die Gegend unsicher machen. Um das zu verhindern, besannen sich die Menschen auf eine List.
Man beerdigte die junge Frau mitten auf einer Weggabelung in der Erwartung, dass der Geist dann den Weg nicht fände.

 

Jay's Grave
Jay's Grave

Jeden Tag finden sich frische Blumen auf diesem Grab. Auch im Winter. Und oft, so sagen die Erzählungen, fehlen Fußspuren derjenigen, die die Blumen hätten abgelegt haben könnten.
Alles sehr mysteriös.
Auf jeden Fall lagen auch an diesem Tag frische Blumen auf dem Grab.

So ist das hier im Dartmoor!

 

Im nächsten Teil schauen wir uns eines der schönsten Landhäuser an:
Lanhydrock Castle
ist wie ein Zeitsprung in  die Vergangenheit. Das müsst ihr einfach gesehen haben!

Trip in DigiCamper

Folgt unserem Trip in DigiCamper Trips:
Dort könnt ihr den Trip übernehmen, oder einen eigenen Trip daraus machen.
In Maps übertragen und euch direkt navigieren lassen.

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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2 Antworten

  1. Es war sehr neugierig, auf Deutsch über den Südwesten des Vereinigten Königreichs zu lesen. Vor vielen Jahren habe ich hier meine militärische Grundausbildung absolviert, da wurden Erinnerungen wach. Wir sehen uns in Stuttgart-CMT!

    1. Hey, der Alan,
      schön, dass du schreibts. Ja, gerne unterhalten wir uns dann mal über Cornwall – ich hoffe der Bericht gefällt dir 🙂

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