Dartmoor – Urlaubstraum – Cornwall #05

Ich muss lange zurückdenken, wenn ich wissen will, woher ich den Namen Dartmoor kenne und ein Bild von der Landschaft im Kopf habe.
Und ich denke, es waren die uralten Edgar-Wallace Filme, die wir Kinder manchmal mit gucken durften.
Schwarzweiß, Moor, enge Straßen, weite Flächen, Menschen, die im Moor versinken. Der Hund von Blackwoodcastle oder das Wirtshaus im Dartmoor
Nichts davon ist wahr, aber das Ziel war gesetzt: wir fahren ins Dartmoor.
(Nachttrag: Das Wirtshaus im Dartmoor kam 1964 heraus – Also habe ich es wohl irgendwann als xte Wiederholung gesehen)

Nebel, Moor und mysteriöse Geschichten

Das Dartmoor, ein wildes und mysteriöses Hochmoor im Süden Englands, zieht Besucher seit Jahrhunderten in seinen Bann. Die Landschaft ist geprägt von sanften Hügeln, üppigen Heideflächen und moosbewachsenen Felsformationen, die in den Himmel ragen. Doch hinter dieser idyllischen Kulisse verbirgt sich eine Geschichte voller Faszination und Geheimnisse.

Die Geschichte des Dartmoors reicht tief in die Vergangenheit zurück. Schon in der Bronzezeit hinterließen die Menschen ihre Spuren in Form von Steinkreisen und Hügelgräbern, die heute noch sichtbar sind. Diese prähistorischen Monumente zeugen von einer längst vergangenen Zeit, als das Moor noch ein bedeutender Ort für Rituale und Kulte war.

Im Mittelalter wurde das Dartmoor zu einem Ort der Einsamkeit und Entbehrung. Mönche gründeten Abteien, darunter die berühmte Buckfast Abbey, und versuchten das Land zu kultivieren. Doch die raue Natur des Moors machte das Leben dort äußerst schwierig. Später diente das Dartmoor als Jagdrevier für die englische Oberschicht, und es entstanden Herrenhäuser und Jagdhütten, die heute noch in der Landschaft verstreut liegen.

Eine dunkle Seite der Dartmoor-Geschichte ist das Princetown Gefängnis, das im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Hier wurden Gefangene unter erbärmlichen Bedingungen gehalten und das Gefängnis wurde oft als Symbol für die Härte des britischen Strafvollzugssystems angesehen.

Heute ist das Dartmoor ein beliebtes Ziel für Wanderer, Naturliebhaber und Abenteurer. Die Wege führen vorbei an atemberaubenden Ausblicken und malerischen Dörfern und das Moor selbst lädt zu Erkundungen ein.

Doch das Dartmoor bewahrt auch seine Geheimnisse und Mysterien, wie die Legende der „Hairy Hands“, die besagt, dass eine unsichtbare Hand Autofahrer auf einsamen Straßen des Moors lenkt.
Doch dazu später mehr.

Enge Straßen

Es wird das erste Mal richtig eng. Und das sind noch nicht einmal Single Road Tracks.
Die Hecken und Mauern, die die Straße begrenzen, sind manchmal 2 Meter hoch und uns stellen sich die Nackenhaare,  wenn das unvermeindliche Quietschen durch die abgeschnittenen Äste der Hecken beginnt, wenn der Gegenverkehr nicht ausweichen will. Das erleben wir meist bei neuen Fahrzeugen, anderen Ausländern oder Urlaubern aus London, die einfach stehen bleiben, wenn die Hecke zu nahe kommt und wir uns somit unweigerlich an ihnen vorbeischieben müssen. Hilft nichts. Die Fenster haben schon Kratzer und der Lack muss das abkönnen.

Dann kommen wir ins Naturschutzgebiet und das Land wird weit: 
hier ist das Übernachten streng verboten – wie eigentlich im ganzen Dartmoor!
Auch wenn es möglich ist, hier wird streng kontrolliert. Also versucht es erst gar nicht.
Auf dem ersten Parkplatz haben wir dann sogleich Gäste

Einheimische sagten uns später, dass wir Glück hatten, die Tiere so nah an der Straße erlebt zu haben, manchmal seien die weit in den Hügeln unterwegs und ließen sich tagelang nicht blicken.

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Grimspound

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Der eigentliche Grund, warum wir hierher kamen, waren die Überreste einer neolithischen Gemeinschaft: 

Grimspound, ein geheimnisvoller Ort im Herzen von Dartmoor, England, birgt die faszinierende Geschichte einer prähistorischen Gemeinschaft, die vor über 3.500 Jahren hier lebte. Diese bemerkenswerte Siedlung, deren Spuren bis in die Bronze- und Eisenzeit zurück reichen, öffnet uns ein Fenster in die Vergangenheit.

Inmitten der rauen Schönheit von Dartmoor erstreckt sich Grimspound als ein ovaler Komplex über etwa vier Hektar Land. Seine auffälligste Eigenschaft ist die gut erhaltene Steinmauer, die es umgibt und in Abschnitte unterteilt. Innerhalb dieser Mauern finden sich Überreste von etwa 24 kleinen Rundhütten, die einst von Menschen bewohnt wurden.

Unterhalb der alten Steine kann man an der Straße parken und von dort auch über die Hügel wandern.

Die genaue Funktion von Grimspound ist nach wie vor Gegenstand von Spekulationen, aber Archäologen vermuten, dass es sowohl als Viehweide als auch als Zufluchtsort in Zeiten der Gefahr diente. Die Rundhütten könnten als Wohnungen, Vorratsspeicher oder Werkstätten gedient haben. Diese Siedlung war ein Schmelztiegel des täglichen Lebens und der Aktivitäten in der Bronze- und Eisenzeit.

Im späten 19. Jahrhundert wurden die ersten Ausgrabungen in Grimspound durchgeführt und sie setzten sich in den darauffolgenden Jahrzehnten fort. Diese Ausgrabungen ermöglichten wichtige Einblicke in die Vergangenheit. Artefakte wie Tonscherben, Werkzeuge und Tierknochen wurden entdeckt und ermöglichen Einblicke in die Lebensweise und die Wirtschaft der Menschen, die hier einst lebten.

Grimspound ist nicht nur ein historisches Juwel, sondern auch ein Zeugnis der menschlichen Verbindung zur Natur. Die Lage inmitten der atemberaubenden Landschaft von Dartmoor zeigt, wie diese Gemeinschaft in Harmonie mit ihrer Umgebung lebte. Die nahegelegenen Moore und Hügel boten Ressourcen für das tägliche Leben, während Grimspound selbst ein Symbol für Schutz und Gemeinschaft darstellte.

Heute ist Grimspound ein geschütztes historisches Monument unter der Verwaltung des National Trust. Es zieht sowohl Touristen als auch Historiker an, die die Vergangenheit erkunden und die Schönheit dieser prähistorischen Stätte erleben möchten. Inmitten der rauchigen Nebelschwaden und der mystischen Atmosphäre von Dartmoor ist Grimspound ein Ort, an dem die Vergangenheit lebendig wird und die Geschichten einer längst vergangenen Zeit erzählt werden.

Campingplätze

Wir fanden einen kleinen, privaten Campingplatz. Schöne Wiese, nette Gastgeber, ein Flüsschen direkt vor der Tür.
Idyllisch. Mit 35 Pfund nicht der günstigste, aber mangels Alternative waren wir froh, überhaupt über Nacht einen Platz gefunden zu haben. Doch es geht viel besser.
Wie?
Das erzählen wir euch im nächsten Teil, wenn wir das Dartmoor mit den Rädern erkunden und ein ungewöhnliches Grab auf einer Weggabelung besuchen.

Trip in DigiCamper

Folgt unserem Trip in DigiCamper Trips:
Dort könnt ihr den Trip übernehmen, oder einen eigenen Trip daraus machen.
In Maps übertragen und euch direkt navigieren lassen.

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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