Seven Sisters – Cornwall #02

Cornwall Roadtrip
– enthält Werbung –

White Cliffs

Wenn man in Dover mit der Fähre ankommt, steht man vor der riesigen weißen Wand der Kreidefelsen.
Natürlich hat man von den White Cliffs of Dover schon gehört und am liebsten wären wir sofort zu ihnen gefahren.
Doch wir haben eine bessere Alternative.

Warum sie Seven Sisters heißen, konnte uns niemand abschließend erklären, denn eigentlich sind es acht Hügel. Jedoch sind die Kreidefelsen hier ausgesprochen gut zu erwandern und das sowohl oben, wie auch unten am Meer. Dazu ein richtig guter Wanderparkplatz und eine Infostation mit Imbiss. Der perfekte Startpunkt auch führ längere Wanderungen.

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Birling Gap und die Seven Sisters

Nun lohnt sich für uns das erste Mal die Mitgliedschaft im National Trust.
Denn dieser, wie viele andere Parkplätze an der Küste, werden vom National Trust betrieben und kostet dementsprechend Geld.  „£1.50 for up to 1 hour; £3 for up to 2 hours; £6 for more than 2 hours“
Da zwei Stunden schnell vorüber sind, rechnen wir mit £ 6 (6 Pfund) Parkgebühren.
Wir bezahlen nichts!
Holen uns am Parkautomaten einfach mit unserer Mitgliedsnummer ein kostenloses Ticket, freuen uns über das „Danke schön für Mitglieder“ auf der Rückseite.
Nadja trägt die ersten 6 Pfund in eine Excel-Tabelle ein, denn natürlich will sie am Ende des Urlaubs wissen, ob und wenn ja, wieviel wir durch die Mitgliedschaft gespart haben. Den genauen Wert findet ihr am Ende des Road-Trips: Nur soviel sei verraten: Es lohnt sich – daher unbedingt Member werden.

Member werden!

Wer sich für Schlösser, Parks, Landhäuser, Kirchen und Gärten interessiert, der sollte Mitglied im National Trust und English Heritage werden!
Die Mitgliedschaft gilt in der Regel für ein Jahr und man kann dann kostenlos die Sehenswürdigkeiten besuchen, wird oft bevorrechtigt behandelt („You’re Member – don’t wait, come in“)
Die Kosten habt ihr nach dem Besuch weniger Sehenswürdigkeiten meist schon wieder hereingeholt.
Gerade in Cornwall konnten wir uns dank der National Trust Mitgliedschaft viele Parkplatzkosten sparen – immerhin 4-7 Pfund kostet ansonsten der Parkplatz. Und nicht selten besuchten wir das eine oder andere Landhaus, die Kirche, den Strand, weil es uns nichts mehr kostete. Oder gingen zum Mittagessen in einen Park und bleiben dann doch wieder länger. Diese Mitgliedschaften sind nicht nur für uns ein Gewinn, ermöglichen es den Stiftungen erst, die vielen Sehenswürdigkeiten im ganzen Land zu erhalten. Allein dafür unterstützen wir gerne.
Am Ende war es dann aber tatsächlich ein gutes Geschäft für uns: Nadja hat alle Einzelpreise der von uns besuchten Sehenswürdigkeiten addiert und wir waren durch die Mitgliedschaft am Ende deutlich günstiger.
Aufpassen: Eine ganze Reihe von Sehenswürdigkeiten sind nicht durch diese Mitgliedschaften abgedeckt:
Zum Beispiel: Arundel Castel, Salisbury Cathedral, Eden Projekt kosten extra.

Das schreibt der National Trust über Birling Gap und die Seven Sisters:

Birling Gap und Crowlink in der Nähe von Eastbourne in East Sussex sind Teil der weltberühmten Kreideklippen der Seven Sisters, einem der längsten unbebauten Küstenabschnitte an der Südküste.

In der einen Minute wandern Sie durch uraltes Flachland, in der nächsten können Sie unter hoch aufragenden Kreideklippen ein Bad im Meer nehmen. Spektakuläre, unberührte Ausblicke auf das Meer sind aus allen Winkeln zu möglich.

Birling Gap ist ein Ausgangspunkt für Küstenwanderungen, und hier auf der Klippe finden Sie unser Café, den Laden und das Besucherzentrum. Der Strand unterhalb der Klippe ist mit seinen Felsbecken und Kies- und Sandflächen ideal für ein Picknick am Meer. Er ist ein erstklassiges Beispiel für ein Meeresnaturschutzgebiet.

Die wilden Kräfte des Meeres schaffen ungewöhnliche Kreideplattformen und riesige Haufen strahlend weißer Kreide, da die Klippen mit bis zu einem Meter pro Jahr erodieren. In Birling Gap kann viel los sein, daher sollten Sie sich auf einen Spaziergang ins Landesinnere nach Birling Gap oder Crowlink begeben. Mit über 500 Hektar offenem Kreidegrasland ist das Gebiet reich an Schmetterlingen und Wiesenblumen. Die nahegelegenen archäologischen Stätten, wie die neolithische Anlage Belle Tout, bieten Familien viele Möglichkeiten, die Küste entlang zu wandern.

Bitte beachten Sie: Der Zugang zum Strand kann bei schlechtem Wetter oder aufgrund plötzlicher Felsstürze kurzfristig geschlossen werden.

Zeit nehmen und bloß nicht hetzen lassen!

Wie so oft haben wir das Gefühl, dass einige Touristen ankommen, losrennen, ein Foto hier und eins noch dort, dann in den Souvenirshop und dann nichts wie weiter.
Und genau das geht bei den Seven Sisters überhaupt nicht.
Wenn ihr zu den Seven Sisters kommt, müsst ihr Zeit mitbringen. 
Auch wenn ihr nur den Aufstieg zum Leuchtturm machen wollt, dauert das schon mal eine Stunde. Und dann wollt ihr ja auch noch schauen und genießen.
Wer gar zum Leuchtturm Beachy Head möchte, oder ihn auch nur von oben sehen will, braucht schon mal zwei Stunden. Und wer gar auf der Höhe alle Seven Sisters erwandern und vielleicht am Meer zurück möchte, der muss schon einen ganzen Tag einplanen.
Am Ende waren wir den ganzen Tag dort, da es uns so gut gefallen hat. Ein Mitteragsschläfchen im Wohnmobil und dann noch ein wenig wandern. Das ist ja gerade das Schöne am Wohnmobilurlaub.
Dabei ist uns aufgefallen, dass etliche PKWs und Kastenwagen sich am Wegrand oder auch weit vor der Küste einen Parkplatz suchten, um die Parkgebühr zu sparen. Gut, wer National Trust Mitglied ist, der braucht sich solche Gedanken nicht zu machen. Unangenehm wird es nur dann, wenn diese Zeitgenossen, die schon engen Straßen somit noch enger machen. Dabei gibt es außerhalb des offiziellen Parkplatzes tatsächlich noch Parkmöglichkeiten – auch für Wohnmobile. Jedoch ist überall das Übernachten verboten. Versucht es erst gar nicht. Nachts klopft ansonsten ganz schnell einmal jemand bei euch an.

Das Wetter spielt mit und der Wind ist erträglich, so wandern wir zuerst hinauf auf die Klippen zum Leuchtturm Belle Tout.
Der Weg führt ein Stück von der Abbruchkante entfernt, mutige nehmen die Wege direkt an den Klippen. Aber aufgepasst:
Jederzeit kann so ein Stück der Klippe abbrechen. Und bei einer Höhe von 70 Metern braucht man nicht lange überlegen, was dann passiert.

Der Weg ist nichts für schwache Nerven, aber der Ausblick ist gigantisch. Kann man nicht sogar Frankreich sehen?
Zumindest sind die großen Containerschiffe weit draußen auf dem Meer gut zu sehen und so sitzen wir mehrfach einfach auf der Wiese und schauen den Wolken zu oder suchen im Meer nach Delfinen oder hoffen auf den Wal, der gerade in diesem Augenblick aus dem Wasser springt. Ist natürlich völliger Blödsinn, aber wenn man Zeit hat und die Seele baumeln lässt, dann kommen einem solche Gedanken und so merken wir zunehmend, wie wir ruhiger werden und einfach nur genießen. Die Aussicht könnte besser nicht sein, die Luft riecht salzig, das Gras unter uns knistert trocken, ein paar Dohlen fliegen niedrig um uns herum.

Beachy Head Lighthouse

Auf jeden Fall muss man diesen Leuchtturm im Meer gesehen haben.
Von oben und vor den hohen Wänden sieht er natürlich klein aus.
Dabei ist der 1902 erbaute Leuchtturm immerhin 31 Meter hoch. 

Das Meer ist unerbittlich

Das Besondere am Birling Gab ist, dass man sowohl oben auf den Kreidefelsen, wie auch unten am Meer laufen kann.
Freundlicherweise gibt es eine Treppe und man steigt vom Parkplatz über drei Ebenen nach unten und ist im nu auf dem Kiesstrand.
Wer ganz mutig ist, kann auch ins Wasser – uns ist es zu kalt, die Briten sind da anders gepolt. Laufen wir noch mit langen Hosen und haben in der steifen Brise sogar Mützen auf, sind kurze Hosen und T-Shirt hier normal.

Steht man erst einmal vor den Kreidefelsen, wird einem erst bewusst, wie hoch sie sind.  

Und wie instabil.
Jedes Jahr verliert man viele Meter Land an das Meer. Der Kreidefels fühlt sich erstaunlich hart an, aber schon mit einem Stöckchen kann man ganz einfach große Stücke heraus kratzen. Unter uns liegen große Haufen mit Feuersteinen und wer Lust hat kann hier stundenlang nach interessanten Steinen Ausschau halten.
Nadja hat Lust und so bringen wir auch einige schöne Stücke mit nach Hause.
Wie eigentlich in jedem Urlaub.

Wer gut zu Fuß ist und viel Zeit hat, kann nun auf dem Wanderweg oberhalb der Kreidefelsen In Richtung Westen zur nächsten Bucht, über alle Schwestern hinweg wandern.
Die Dame im Infobüro hat uns mächtig davon vorgeschwärmt. Aufgepasst der Weg zurück soll zwar auch über den Kiesstrand funktionieren, aber das ist sehr beschwerlich und damit nicht unbedingt kürzer.
Wir sitzen hingegen lieber faul in der Sonnen und hören den Wellen zu.
Die haben heute besonders viel zu erzählen.

Natürlich gehen wir zum Abschluss in den National Trust Shop. Das ist nicht nur ein Souvenirladen, die Sachen sind qualitativ hochwertig und erstaunlich günstig. Überall.
Und mit den Damen hinter dem Tresen haben wir immer gute Gespräche gehabt und bekamen viele Tipps für die Umgebung. Das nur mal als Ansporn an euch Leser, einfach mal ins Gespräch zu kommen und vielleicht neues zu lernen und zu erfahren. Das war schon in Rye, im Lamb House so und wird auf dieser Reise bei jeder Sehenswürdigkeit erneut passieren.

Für uns geht es weiter mit Teil 3: Dem Durdle Door – lasst euch überraschen

Picture of Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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