Tiefer Stollen Weihnachtsmarkt Aalen

Tiefer Stollen Aalen Weihnachtsmarkt

Außergewöhnlich ist der Weihnachtsmarkt im tiefen Stollen in Aalen.
Man fährt wie ein Bergmann mit der Grubenbahn unter Tage und dann geht es erst richtig los.

Weitere Infos auf Womo.blog: Tiefer Stollen Aalen

Geöffnet meist am ersten Dezemberwochenende.
Donnerstag bis Sonntag
Eintritt ca. 6 Euro (2022)
Infos: Stadtinfos und Öffnungszeiten

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Tour de Weihnachtsmarkt

Walter und Erika lernten wir persönlich in der Ravennaschlucht kennen. Schon vorher hatte mir Walter über Facebook wertvolle Tipps zur Parksituation dort gegeben. Gut, dass er sich auf das YouTube Video hin gemeldet hatte, denn in Hinterzarten erzählte er uns von einem weiteren ganz besonderen Weihnachtsmarkt:

Tief im Stollen!

„Schon wieder Stollen“, sage ich, „wir hatten doch gerade Lebkuchen.“
O weh, was für ein fader Witz!
Nein, es geht natürlich um einen Weihnachtsmarkt unter Tage, in einem Bergwerk.

In Aalen gibt es den ‚Tiefen Stollen‘, ein Besucherbergwerk, in das man einfährt wie früher die Bergleute. Mit einer kleinen Bahn, auf traditionellen Wagen, sitzen die Bergleute hintereinander und dann ‚Glück auf‘, geht es in den Berg hinein.

Dort sind wir heute. Und ich muss euch sagen: es lohnt sich! Jetzt nicht unbedingt für eine Reise aus Hamburg, aber als Abstecher, wenn man in der Umgebung ist, wirklich eine nette Geschichte!
Nur Angst vor engen Räumen solltet ihr nicht haben. Aber der Reihe nach….

Tiefer Stollen Aalen
Über vierhundert Jahre wurde hier nach Erz gegraben.
Heute dient er als Therapiestollen und als Besucherwerkwerk
https://www.bergwerk-aalen.de/

Wir starten unseren Spaziergang am kostenlosen und ruhig gelegenen Stellplatz an der Hirschbachstraße. Während der Öffnungszeiten des Weihnachtsmarktes geht von dort auch ein Shuttlebus zum Stollen.

Aalen – Stellplatz am Freibad Hirschbach


Wir wählen die Variante ‚hinlaufen und zurückfahren‘, denn die Sonne steht noch gerade so über dem Horizont und vor dem nächsten Glühwein tun uns ein paar Schritte sicherlich gut. Es geht zwar den Berg hinauf, aber nach zwei Kilometern durch den Wald ist man schon angekommen. Ein paar Parkplätze gibt es dort auch, aber nur für PKWs, also steuert lieber gleich den Stellplatz an!

Einfahrt zum Weihnachtsmarkt

Vor der Einfahrt warten einige Freßbuden und Glühmarktstände auf uns. Und die solltet ihr nutzen, denn zu trinken gibt es unter Tage nichts. Dort warten nur Marktstände mit Heim- und Handwerkern auf uns.
5 Euro pro Person kostet die Einfahrt in den Stollen und die freiwilligen Helfer tun alles, um uns die Wartezeit zu verkürzen. Da wird gesungen und gelacht und auf dem Akkordeon Weihnachtslieder gespielt und natürlich singt das Volk nach kurzer Aufwärmphase mit.
Und dann geht es auch schon los. Helme auf (ohne Helm kein Einlass) und ab auf die Bahn.

‚Ellenbogen anlegen‘
Was als gut gemeinter Witz klang, entpuppt sich schnell als notwendig! Der Stollen ist wirklich schmal und wer sich zu weit hinauslehnt oder aufsteht, bekommt ein ernstes Problem.
Immer wieder tauchen in Nischen weihnachtlich geschmückte Figuren auf.
Einstimmung.
Dann sind wir tief im Berg und irgendwie lasten schon jetzt Tonnen von Gestein auf mir: immer wieder schaue ich mir die Decke an.
Hält die?

Hält die Decke?

Am kleinen Bahnhof leiten wieder Ehrenamtliche die Menschenströme. Hinein in den ersten Stollen.
Und nun entfaltet der Bergwerks-Weihnachtsmarkt seinen Flair.
Denn es ist dunkel im Stollen, erst durch die viele Weihnachtsbeleuchtung ist es wunderschön hell.
Irgendwie glitzern hier unten die Lämpchen der Lichterketten noch glanzvoller, überall spiegelt sich eine Kerze in den Ausstellungsstücken. Irgendwo blinkt und blitzt es geheimnisvoll.
Schon nach wenigen Minuten sind wir angekommen. Da es hier mit jedem Zug, der ankommt, eine Art Rudelbildung gibt, lassen wir den ersten Schwung Menschen ziehen und haben dann die Stände fast für uns allein.



Wirklicht nette, handgearbeitete Sachen finden sich hier. Kaum kommerzielle Ware und das macht den besonderen Flair hier unten aus! Und die Standbetreiber nehmen sich Zeit für einen Plausch!

Wir folgen dem Rundweg (ich habe das Gefühl, einige Besucher fahren nach dem ersten Stollen schon wieder zurück, da sie nicht wissen, dass etwas um die Ecke noch weitere Stollen folgen).
Hier kommen noch viel mehr Stände und diese Art Humor der Aalener finde ich dann fantastisch:

Im Therapiestollen gibt es heute Gin!

Endlich eine Therapie, die ich auch verstehe.

‚Der Weihnachtsmarkt ist erst vorbei, wenn du den großen Weihnachtsbaum gefunden hast‘ mahnt ein Schild. Und so ist es auch.

Wenn man bedenkt, dass hier Bergleute mit Hammer und Meißel über vier Jahrhunderte Stollen durch den Fels gegraben haben, um an Eisenerz zu kommen, dann ahnt man, dass wir nur einen kleinen Teil der Stollen zu sehen bekommen.
Und natürlich stoße ich mir einmal heftig den Kopf an und danke dafür, einen dieser attraktiven weißen Helme tragen zu müssen. Wahrscheinlich sind die Besucherstollen noch die höchsten Stollen im Bergwerk.
Wie das wohl vor hunderten von Jahren hier war? Als noch nicht alle fünf Meter elektrisches Licht die Dunkelheit erhellte?

Nur nicht daran denken, dass das Licht ausfallen könnte. Sicherheitshalber habe ich meine Stirnlampe mitgebracht.
Wirklich wahr! ICH schwöre!

Und dann finden wir den Weihnachtsbaum: in einer hohen Kaverne stehen Christkind und Nikolaus vor dem Weihnachtsbaum und verteilen Süßigkeiten an die Kinder.
Im oberen Teil der künstlichen Höhle sieht man eine dicke eisenhaltige Gesteinsschicht: Eisenerz. Um die ging es hier ursprünglich.

Nach zwei Stunden kehren wir wieder an die Oberfläche zurück. Es tut gut, keine mächtige Felsdecke über dem Kopf zu haben.

Der Weihnachtsmarkt Tiefer Stollen wird uns im Gedächtnis bleiben.

Und wenn ihr schon einmal in Aalen seid, dann solltet ihr unbedingt noch in die sehenswerte Innenstadt zum Weihnachtsmarkt fahren. Entweder per Pendelbus direkt vom Stollen oder vom Stellplatz mit Bus oder Taxi. Der Weg ist nicht weit, ihr könnt auch laufen.

Walter hatte wieder maßlos untertrieben, als er von sieben Buden sprach.
Hier treffen sich die vielen Studenten Aalens und auch an einem ganz normalen Donnerstag ist es kuschelig voll vor den Hütten. Der Sansibar-Glühwein ist zu empfehlen und extrem lecker war das Handbrot!
In netter Runde kann man hier den ganzen Abend stehen – ok, fast nur Freßbuden und Glühweinstände, aber gerade das hat uns im Stollen ja gefehlt und hier unten in Aalen auf dem fantastisch geschmückten Platz, freuen wir uns, viel Raum über dem Kopf zu haben.

Für heute bedanken wir uns bei Erika und Walter und allen anderen Lesern unseres Blogs, die uns Tipps und Empfehlungen geben.
DANKE, denn ohne euch würden wir solche Kleinode nicht entdecken!

Unsere „Tour de Weihnachtsmarkt“ führte uns schon zu vielen Märkten. Diese möchten wir euch vorstellen:

Schloss Merode
Quedlinburg Weihnachtsmarkt
Ludwigsburg Barockweihnachtsmarkt
Michelstadt

Esslinger Weihnachts- und Mittelaltermarkt
Ravennaschlucht Weihnachtsmarkt
Burg Hohenzollern Weihnachtsmarkt
Nördlinger Weihnachtsmarkt
Ulmer Weihnachtsmarkt
Augsburger Weihnachtsmarkt
Innsbruck Weihnachtsmarkt
Neu-Um Mittelalterlicher Weihnachtsmarkt
Rothenburg ob der Tauber
Michelstädter Weihnachtsmarkt
Wernigerode
Wulfenbüttel
Braunschweig
Schloss Bückeburg (bei Minden)
Erfurter Weihnachtsmarkt
Goslar – Waldweihnacht mitten in der Stadt
Stuttgart
Hildesheim
Wiesbaden – Sternschnuppenmarkt (sehr empfehlenswert)
Dortmund – der größte Weihnachtsbaum der Welt*
Dortmund – Lichterweihnachtsmarkt ((sehr empfehlenswert)
Hameln
Velen Waldweihnachtsmarkt
Schloss Benrath*
Weihnachtsmärkte Münster*

                                      * Schöne Weihnachtsmärkte – keine Reiseempfehlung

Jürgen Rode

Jürgen Rode

schreibt seit 2012 für Womo.blog und hat das Camping-Gen quasi mit der Muttermilch bekommen.
Im Wohnwagen seit 1968, später mit dem eigenen Zelt, im Auto durch Norwegen mit viel Regen, musste anschließend ein Kastenwagen her, der 1990 selbst ausgebaut wurde, mit den Kindern kam der Wohnwagen und als die fast aus dem Haus waren, 2012 die erste Weißware.

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2 Antworten

  1. Hallo Jürgen. Da hast du einen Supertollen Bericht geschrieben. Wer da keine Lust verspürt Aalen und auch das Besucherbergwerk zu besuchen der tut mir echt leid. Vielen Dank. Ich werde deine Zeilen dem Tourismusbüro in Aalen weiterleiten. Ich finde es ist die beste Werbung die man kriegen kann. Liebe Grüße auch an Nadja.

    1. Ach Walter, du bist ja befangen 🙂
      Wir hingegen nicht und können daher offen sagen: Wir haben uns einfach gut amüsiert und viel Spaß im Berg gehabt.
      Noch einmal Danke für Alles
      Liebe Grüße auch von Nadja
      …und natürlich auch von mir!

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